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Symposium zur Zukunft der Studentenwerke
/ AKAFÖ begrüßt Vertreter der Politik (u.a. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze), der Personalräte und der Studentenwerke in Bochum.
Die Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerke in NRW richtet mit Unterstützung des DSW (Deutsches Studentenwerk) und des AKAFÖ (Akademisches Förderungswerk) erstes Symposium zum Thema „Zukunft der Studentenwerke“ aus.
Am vergangenen Montag begrüßte Jörg Lüken als Geschäftsführer des AKAFÖ und als stellvertretender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerke in NRW die TeilnehmerInnen des Symposiums. Themen sollten sein die Novellierung des Studentenwerkgesetzes und die Weiterentwicklung der Studentenwerke in NRW. Lüken erinnerte daran, dass die letzte Veranstaltung zu dem Thema bereits 11 Jahre zurückliege und sich in dieser Zeit die Studentenwerksarbeit immens verändert habe – dies sei mit viel Kreativität gelungen. Das Alleinstellungsmerkmal der Studentenwerke sei die Arbeit als moderner Dienstleister für Studierende und die Hochschulen auf vielen Ebenen in sehr heterogenen Zusammenhängen. Verwaltungsbereiche und BAföG-Ämter arbeiten anders als Kulturbüros oder psychologische Beratungsstellen. Die Campusgastronomie musste sich den neuen Ansprüchen und gesetzlichen Vorgaben stellen, Wohnheime müssen auf den neuesten Stand gebracht und instandgehalten werden, Kindertagesstätten bieten teilweise bilinguare Erziehungsmodelle an, der starke Zuwachs von ausländischen Studierenden – eine Auswirkung der Internationalisierung der Hochschulen – stellt umfangreiche neue Anforderungen an die Studentenwerke. In vielen Bereichen müssen sich die Studentenwerke auch den Marktmechanismen stellen und einen recht schwierigen Balanceakt zwischen subventionierten Förderungsangeboten und der Finanzierbarkeit der Dienstleistungen leisten. Und zudem ist in allen diesen recht unterschiedlichen Arbeitsfeldern die Erwartungshaltung der studentischen Klientel an die jeweiligen Angebote eine jeweils völlig andere.
Das Symposium sieht Lüken als Auftakt für weitere Treffen und Workshops: „Dieses und die kommenden Symposien sollen es uns ermöglichen, mögliche Reibungspunkte im Vorfeld zu erkennen, die Positionen der Beteiligten darzustellen und somit realistische und nachhaltige Konzepte für die zukünftige Gestaltung der Arbeit und Strukturen der Studentenwerke zu entwickeln. Aufgrund der geladenen Referenten und Gestalter bin ich guten Mutes, dass uns dies gelingen wird.“
NRW-Wissenschafts-Ministerin Svenja Schulze hielt das Grußwort und führte in die Themenstellung des Symposiums ein. Sie begründete die derzeit diskutierte Novellierung des Studentenwerksgesetzes und betonte, dass Studentenwerke dringend an unseren Hochschulen gebraucht werden. Studentenwerke mit ihrem öffentlichen und sozialen Auftrag seien keine gewöhnlichen Wirtschaftsunternehmen.
Auch Prof. Timmermann, Präsident des DSW, hielt ein Grußwort und sieht die Autonomie der Studentenwerke nicht als Selbstzweck, sondern diese diene dem Wohl der Studierenden. Die Politik müsse die Selbstverwaltung der Studentenwerke ernst nehmen und die staatliche Aufsicht auf Rechtsaufsicht begrenzen.
Nachdem der Sprecher der ARGE der Studentenwerke NRW, Günther Remmel, die Hintergründe und Ziele der letzten Reform des Gesetzes von 1994 beleuchtete, referierte Prof. Bräunig von der Uni Gießen zum Thema „Studentenwerke zwischen Markt und Staat“. Der Betriebswirt betonte, dass bei Studentenwerken mit ihrem sozialen Auftrag die klassische Betriebswirtschaft völlig versage. Er lobte die Studentenwerke als typische, bewährte Unternehmen der Sozialen Marktwirtschaft, die weniger Bürokratie bräuchten, da jeglicher Bürokratismus zu einem großen Teil von den Studierenden gezahlt werden müsse. Er sieht das Erfolgsmodell Studentenwerk als Referenz für den öffentlichen Sektor.
In der darauf folgenden Podiumsdiskussion mit Gerhard Möller, Kanzler der RUB und Mitglied im AKAFÖ Verwaltungsrat, Marko Siegesmund, Vorsitzender des Verwaltungsrates (VR) des Studentenwerkes Düsseldorf, Prof. Dieter Rinkens, ehemaliger Präsident des DSW und Leiter der Podiumsdiskussion, Walter Meurer, Personalratsvorsitzender und Mitglied des VR des Studentenwerkes Aachen, Dietmar Bell, Mitglied der SPD-Landtagsfraktion und des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft und Forschung wurden die verschiedenen Positionen der jeweiligen Vertreter dargelegt aber auch gemeinsame Positionen gefunden.
Diese fasste im Anschluss daran Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär der DSW als erste Ergebnisse des Symposiums zusammen. Die Autonomie der Studentenwerke solle gesetzlich gefördert und festgeschrieben werden und die Politik wolle einen konsensorientierten politischen Dialog in NRW mit den Studentenwerken und den beteiligten Gruppen. Dies sei eine gute erste Grundlage für weitere Veranstaltungen, die demnächst folgen sollen.
(Fotos: AKAFÖ-Pressestelle)